Die Sonderausstellung "Kind Frau" (28.02. bis 11.05.25) mit Porträts der Fotokünstlerin Angela Fensch wird am 8. Mai 2025 offiziell verabschiedet. Zu diesem Anlass präsentieren wir Ihnen den Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt". Zuvor wird die Künstlerin Angela Fensch von ihrer Zeit beim Modeinstitut der DDR berichten. Der Eintritt in die Ausstellung ist ab 16.30 Uhr kostenfrei.
Filmvorführung um 19.30 Uhr
Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" aus dem Jahr 2022 von der Regisseurin Aelrun Goette basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eher zufällig als Modell entdeckt wird. Durch die teils amourösen Bekanntschaft mit Fotografen erhält sie Kontakt zu einer alternativen Szene in der DDR und gerät damit zunehmend ins Visier der Staatssicherheit.
Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" wird ab 19.30 Uhr im Großen Malsaal im Cranach-Hof Schlossstraße 1 gezeigt und dauert 1 Std. 40 Min.
Der Eintritt für den Film kostet 8 €, ermäßigt 5 €.
Vortrag von Angela Fensch um 18.30 Uhr
Die 1952 geborene Künstlerin Angela Fensch arbeitete selbst einige Jahre bis 1990 als Modell und Fotografin für das Modeinstitut der DDR. Sie kannte die Frau, deren Geschichte im Film erzählt wird. Aus erster Hand berichtet sie im Vorfeld des Films von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und Bekanntschaften.
Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr und findet im Großen Malsaal im Cranach-Hof Schlossstraße 1 statt.
Das Kombiticket Vortrag und Film kostet 10 €, ermäßigt 7 €.
Um Voranmeldung wird gebeten. Alle drei Veranstaltungsteile können auch einzeln besucht werden.
Was wie eine Studienreihe klingt, ist in Wirklichkeit kunstvoll inszenierte Fotografie. Die Künstlerin Angela Fensch schuf 1988 / 89 in Vorbereitung des Buchprojektes „Kind Frau“ Bilder von jungen Müttern mit ihren Kindern. Das Besondere daran: das Buch erschien noch zu DDR-Zeiten in Bern in der Schweiz und die Dargestellten passten nicht in das damaligen Frauenbild jenseits der DDR-Grenzen. Die jungen Mütter waren werktätig, sie waren Selbstständige, sie waren Künstlerinnen – kurz: sie waren unabhängig. Doch die Bilder von Angela Fensch waren und sind keine dokumentarischen oder rein sozialkritischen Aufnahmen. Die Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen ein wohl durchdachtes Spiel mit Licht und Schatten, sie zeigen selbstbewusst posierende Frauen sowie die Unberechenbarkeit von jungen Kindern. 2004 – also 15 Jahre später – suchte Angela Fensch die gleichen Frauen erneut auf und wieder entstanden diese besonderen Bilder von den Müttern mit ihren inzwischen erwachsenen Kindern. Doch die Künstlerin erwies viel Ausdauer, denn eine weitere Bilderserie folgte 2022. In der Gegenüberstellung dieser drei Zeitschichten lässt sich zwar der Alterungsprozess der Dargestellten ablesen, doch jedes Bild für sich hat einen eigenen künstlerischen Wert, eine eigene Geschichte und ist damit weit mehr als das bloße Abbild der Wirklichkeit.
Die 1952 in Schwerin geborene Künstlerin Angela Fensch versteht ihr Handwerk. Nach einer Ausbildung zur Bibliothekarin folgte die Ausbildung zur Fotografin mit einem anschließenden Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Bis 1990 stand Angela Fensch außerdem selbst als Modell für das Modeinstitut der DDR vor der Kamera. Die Bilder von ihr wurden in verschiedenen Zeitschriften wie „Für Dich“, „Das Magazin“ oder „Sibylle“ veröffentlicht. Seit Mitte der 1980er Jahre stellte sie ihre Werke als Fotokünstlerin in zahlausreichen Ausstellungen zur Schau und veröffentlichte 10 Bücher. Die Mehrzahl ihrer Werke besteht aus Porträtfotografien, die oftmals Teil von Langzeitstudien sind, wie es auch bei der aktuellen Ausstellung in der Cranach-Stiftung der Fall ist.
Die Ausstellung ist vom 28. Februar bis zum 11.Mai im Cranach-Museum Markt 4 in Lutherstadt Wittenberg zu sehen.
Weiterführende Informationen zur Künstlerin erhalten Sie auf: https://www.angela-fensch.de/index.php
Treffpunkt: Cranach-Museum, Markt 4
In den Cranach-Höfen Markt 4 und Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg finden ab jetzt wieder jede Woche öffentliche Führungen statt, jeweils mittwochs um 14 Uhr und samstags um 11 Uhr. In ca. 90 min. präsentieren wir Ihnen die historischen Denkmäler und die Dauerausstellung „Cranachs Welt“.
Die Cranach-Höfe
Bei den Cranach-Höfen Markt 4 und Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg handelt es sich um kulturhistorisch bedeutende Baudenkmäler. Die Grundstücke befanden sich im 16. Jahrhundert im Besitz des Hofkünstlers Lucas Cranach d. Ä. Sie tragen bis heute Spuren seiner einstigen Bewohner. Die beiden Gebäude werden heute von der Cranach-Stiftung genutzt und beherbergen die Verwaltung, das Museum, die Jugendkunstschule und das Hotel „Cranach-Herberge“. Darüber hinaus nutzen freie Künstler*innen die Ateliers zum Arbeiten und zum Verkauf ihrer Werke. Ein Café befindet sich im Hof am Markt 4.
Cranachs Welt – die Dauerausstellung
Im Gebäude Markt 4 haben Besucher*innen die Möglichkeit die Dauerausstellung „Cranachs Welt“ zu besichtigen. Sie erzählt auf zwei Etagen das Leben des berühmten Malers Lucas Cranach d. Ä., der 50 Jahre im Dienste der Wittenberger Kurfürsten stand und einer der einflussreichsten Männer der Stadt war. Neben der Dauerausstellung präsentiert Ihnen das Cranach-Museum regelmäßig wechselnde Sonderausstellung:
28. Feb. – 11. Mai 2025: Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträttrilogie von Angela Fensch
23. Mai – 14. Sept. 2025: Johnny Friedlaender. Meister der Farbradierung
26. Sept – 31. Dez. 2025: Es begann in Dresden – Gemälde und Zeichnungen von Peter Graf und Peter Hermann und anderen
Öffnungszeiten: Mo-Sa 10 – 17 Uhr / So und feiertags 13 – 17 Uhr
Eintritt 7,00 €, ermäßigt 5,00 €
Alle Termine finden Sie unter:
https://www.cranach-stiftung.de/de/veranstaltungen/